Mehr als 1000 Menschen in der Präventionsarbeit erreicht

 
Ökumenische Fachambulanz Sucht legt Jahresbericht vor / Alkoholmissbrauch stellt größtes Problem dar

Nordhorn, 26.07.2018. Ob Präventionsarbeit, Beratung oder Therapie – das Thema Alkohol spielt in puncto Abhängigkeit eine herausragende Rolle. Dies zeigt ein Blick in den jüngst veröffentlichten Jahresbericht 2017 der Ökumenischen Fachambulanz Sucht (ÖFaS) im Landkreis Grafschaft Bentheim. Mit verschiedenen Projekten und Angeboten hat die Beratungsstelle auch im vergangenen Jahr wieder zahlreiche junge Menschen über die Gefahren des Alkohol- und Drogenkonsums aufgeklärt und Betroffene im Umgang mit ihrer Sucht unterstützt. In der ÖFaS arbeiten die drei kirchlichen Träger (der Caritasverband Grafschaft Bentheim sowie das evangelisch-reformierte und das evangelisch-lutherische Diakonische Werk) Hand in Hand im COMPASS-Diakonie-Caritas-Haus an der NINO-Allee 4 in Nordhorn.



Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal ist das Projekt „Rauschfreie Schule“, das die Ökumenische Fachambulanz Sucht selbst entwickelt hat und bereits seit 2013 anbietet. Dabei besuchen Berater die 8. Klassen verschiedener Schulformen und informieren in lockerer und spielerischer Form über die Folgen übermäßigen Alkoholgenusses. „In der Grafschaft beginnen die Jugendlichen früher zu trinken und konsumieren insgesamt auch mehr“, weiß Sandra Hildebrandt, therapeutisch-pädagogische Leiterin der Fachambulanz.

Das Projekt richtet sich auch an Eltern und Lehrkräfte – und für Letztere wurde das Angebot nun bedarfsorientiert weiterentwickelt: Die Pädagogen können 90-minütige Schulungen zu verschiedenen Themen wie Rauschtrinken, illegale Drogen oder Mediennutzung buchen.
Insgesamt erreichte die Aktion „Rauschfreie Schule“ im vergangenen Jahr mehr als 1000 Menschen. Ab Herbst sind es zehn teilnehmende Schulen im ganzen Landkreis. Für das kommende Frühjahr werden die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Evaluation des Projekts erwartet. Ebenfalls im Rahmen der Präventionsarbeit ist die ÖFaS seit 2011 zertifizierter Standort des bundesweiten Programms „HaLT – Hart am LimiT“, das sich an Jugendliche mit hohem Alkoholkonsum richtet und Aufklärungsarbeit leistet. In 2017 wurde dabei Kontakt zu acht Jugendlichen mit Alkoholvergiftung aufgenommen, zudem gab es acht Elterngespräche. Die Ausführung von „HaLT“ erfolgt in Zusammenarbeit mit der Euregio-Klinik.

In Kooperation mit der katholischen Familienbildungsstätte wurde das Rauchfrei-Programm vorangetrieben. Dabei handelt es sich um ein Angebot zur Tabak-Entwöhnung, das die ÖFaS für interessierte Gruppen organisiert. Auch Betriebe können sich hierfür anmelden. Die Teilnahmegebühr wird in der Regel durch die Krankenkassen gefördert. Einen Großteil der Kosten übernehmen die Kassen auch bei der Teilnahme am Selbstkontrolltraining (SKOLL-Spezial): Dieses Angebot richtet sich an Menschen, die ihr eigenes Konsumverhalten als problematisch empfinden und zu einem moderaten Maß zurückkehren möchten. SKOLL bezieht sich in erster Linie auf Alkohol, aber auch auf andere Suchtmittel oder die Internetnutzung. Sandra Hildebrandt wird im kommenden Frühjahr eine SKOLL-Trainerausbildung anbieten. Die Absolventen werden anschließend weitere Mitarbeiter von Beratungsstellen zu SKOLL-Trainern schulen zu können. Diese können ihr Knowhow dann bei Klienten anwenden, die ihren Konsum reduzieren möchten.

Neben der Prävention zählen die Beratung und die ambulante Therapie zu den Arbeitsfeldern der ÖFaS. Im Jahr 2017 haben die Mitarbeiter insgesamt 727 Menschen beraten, von denen wiederum 273 über einen längeren Zeitraum betreut wurden. „Wenn jemand feststellt, dass er ein Problem hat, kann er sich bei uns kostenlos und unverbindlich beraten lassen“, erklärt ÖFaS-Geschäftsführer Hermann Josef Quaing. Die Qualitätsstandards der Einrichtung geben vor, dass Klienten innerhalb von fünf Werktagen nach der Anfrage einen Termin erhalten. Eine Befragung zur Kundenzufriedenheit ergab eine zu 98 Prozent positive Resonanz.

Auch unter den Klienten der ambulanten Rehabilitation stellt Alkohol mit 83 Prozent die Hauptdiagnose dar. Das Angebot der ambulanten Rehabilitation Sucht hält die ÖFaS in Kooperation mit der Drogenberatungsstelle vor. Zudem arbeitet die Fachambulanz mit den drei kirchlichen Selbsthilfegruppen Blaues Kreuz, Kreuzbund und Siloah Freundeskreis zusammen.

Die ÖFaS blickt auf eine lange Erfolgsgeschichte zurück: Schon seit Jahrzehnten besteht der Zusammenschluss der drei kirchlichen Träger in der Suchtkrankenhilfe. Im Jahr 2010 wurde das Angebot als Ökumenische Fachambulanz Sucht auf neue Beine gestellt. Mit verschiedenen Einrichtungen in der Grafschaft besteht eine enge Kooperation. Seit der Fertigstellung des COMPASS-Hauses im vergangenen Jahr arbeiten alle Beteiligten nunmehr unter einem Dach zusammen. Damit wurden viele Wege verkürzt und eine zentrale Anlaufstelle für die Klienten geschaffen. Weitere Informationen und Auskünfte gibt es per Telefon unter (05921) 81111-0 oder im Internet unter www.oefas.de.

Quelle:GN 31.07.2018

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